Windkraft für Unterschleißheim

20. April 2023

SPD-Fraktion beantragt einen neuen Anlauf für Windräder

Wie kann Unterschleißheim dem Ziel Klimaneutralität näherkommen, und das mit einer Geschwindigkeit, die angesichts des Ausmaßes der Klimaerwärmung und zu deren Eindämmung geboten ist? Ein entscheidender Faktor hierfür ist nach Ansicht von Bürgermeister Christoph Böck und der SPD-Fraktion die CO2-neutrale Stromproduktion mit regenerativen Energien. Und hierfür muss auch der Wind als Energiequelle in die Planung mit einbezogen werden. Denn der Bedarf an Strom für Verkehr, Heizungen, Gewerbe und zur Herstellung von grünem Wasserstoff wird in den kommenden Jahren weiter steigen.

Zuletzt hat die Stadt daher verstärkt Photovoltaik auf kommunalen Dächern und autobahnnahen Freiflächen in Angriff genommen. Bei den begrenzten Flächen der Stadt wird Photovoltaik allein aber als regenerative Energiequelle nicht ausreichen. Wasserkraft scheidet in Unterschleißheim mangels eines geeigneten Gewässers aus. Von den existierenden nachhaltigen Technologien sind Windräder am effektivsten, um die Strommengen zu liefern, die Unterschleißheim in der Zukunft benötigen wird. Die SPD-Fraktion und Bürgermeister Böck sind der Überzeugung, dass Unterschleißheim ohne die Beteiligung von Windkraftanlagen seine CO2-Bilanz nicht im notwendigen Umfang verbessern kann.

Dies zeigt auch eine aktuelle Datenerhebung des Landkreises München im Zuge der landkreisweiten Initiative „Kommunale Klimakonferenz 29++“. Diese sieht für Unterschleißheim zur Erreichung der Treibhausgasneutralität die Errichtung von vier Windrädern vor. Die Schwierigkeiten liegen aber in der Umsetzung, wie schon Untersuchungen der Stadt vor ca. 10 Jahren ergaben. Denn Standorte für Windräder sind in Unterschleißheim aufgrund seiner Lage zwischen zwei Flughäfen zumindest bisher ausgeschlossen. Der Großflughafen München reglementiert mit seinen An- und Abflugschneisen den Bau von Windrädern im Norden der Stadt, während die Platzrunde des Flugplatzes Oberschleißheim Windräder im westlichen Stadtgebiet unmöglich macht.

Zur Realisierung von Windkraft für Unterschleißheim müssen also alternative Wege beschritten werden. Hierzu macht die SPD-Fraktion in ihrem Antrag Vorschläge zur Beantwortung der schwierigen Standortfrage, die die Verwaltung prüfen und anschließend den städtischen Gremien vorstellen soll:

  • Eine zurzeit häufig diskutierte Variante – auch im Landkreis München – wäre eine Kooperation mit anderen Kommunen, die über geeignete Standorte mit genügend Wind verfügen.
  • Eine weitere Möglichkeit wäre die Beteiligung an einer Genossenschaft, die die Errichtung und Unterhaltung von Windkraftanlagen in geeigneten Regionen außerhalb des Stadtgebiets für die Stadt betreiben könnte.
  • Darüber hinaus käme durch neue Abstandsregelungen im Zuge der Modernisierung der Flugsicherungstechnik des Flughafens oder der Verlagerung der Platzrunde Oberschleißheims in Zukunft eventuell sogar ein Standort auf Unterschleißheimer Grund in Frage.

Auch finanziell sollte sich ein Engagement in Windkraft für Unterschleißheim lohnen, denn mit Wind erzeugter Strom ist wie auch Solarstrom im Vergleich zu anderen Energieträgern kostengünstig und rentabel. Daher sollte auch die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern in die Varianten einbezogen werden.

Die Erzeugung von Strom durch Kohle und andere fossile Brennstoffe muss für den Klimaschutz in naher Zukunft dringend reduziert werden. Daher brauchen wir die Windkraft. Auch für Unterschleißheim.

Christoph Böck, Bürgermeister Unterschleißheim
Dr. Thomas Breitenstein, SPD-Fraktionsvorsitzender Unterschleißheim

->zu dem Antrag

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