Windkraft für Unterschleißheim

Um einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Klima- bzw. CO2-Bilanz der Stadt Unterschleißheim in Richtung Klimaneutralität leisten zu können, beantragen wir die Aufnahme erneuter Untersuchungen zur Errichtung von Windkraftanlagen oder Beteiligung an solchen durch die Stadt und deren Umsetzung. Die Verwaltung möge geeignete und möglichst zeitnah umsetzbare Varianten zur Beratung und Beschlussfassung den städtischen Gremien vorlegen.

Begründung: Die SPD-Fraktion ist der Überzeugung, dass Unterschleißheim ohne die Beteiligung von Windkraftanlagen am städtischen Maßnahmenmix nicht den notwendigen Umfang der Verbesserung seiner CO2-Bilanz erreichen kann, der dem Ausmaß der Klimaerwärmung und besonders der notwendigen Geschwindigkeit zur deren Eindämmung angemessen ist.

Dabei hat Unterschleißheim durchaus bereits einige Maßnahmen zur Verbesserung seiner CO2-Bilanz ergriffen. An vorderer Stelle ist hier die Geothermie zu nennen. Auch der beschleunigte Ausbau von PV-Anlagen auf Dächern und demnächst auch auf Freiflächenanlagen tragen hierzu bei. Trotzdem sind wir noch sehr weit vom Ziel einer klimaneutralen Stadt entfernt.

Die Standortfrage ist bei der Errichtung von Windkraftanlagen natürlich das entscheidende Problem, besonders für Unterschleißheim mit seiner geringen Fläche und der Nähe zum Flughafen FJS und zum Flugplatz Oberschleißheim. Dabei lassen die bisher bekannten Inhalte der Initiative des Landkreises Münchens im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz 29++ nicht erwarten, dass der Landkreis seinen Kommunen Standorte für Windräder zuweisen wird.

Wir bitten daher, Wege zur Standortfindung, wie sie bereits durch verschiedene andere Kommunen umgesetzt wurden, für Unterschleißheim zu prüfen. Einige Beispiele möchten wir erwähnen:

  1. Kooperation mit einer anderen Kommune, die den Standort zur Verfügung stellt. Beispiel: Fürstenfeldbruck als Initiator in Kooperation mit Manching und Mammendorf; (Bildung einer Gesellschaft für 2 Windräder mit prozentualen Anteilen der Beteiligten; mögliche Einspeisung ins heimische Netz). Ähnlich umgesetzt wurde dies auch durch die Kommunen Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie Egmating und Oberpframmern.
  2. Beitritt zu einer Genossenschaft, die professionell Investition, Planung, Errichtung und Betrieb von Windkraftanlagen unterstützt oder übernimmt. Beispiel: Energieallianz Bayern mit ca. 40 Stadtwerken aus Bayern als Gesellschafter (darunter z.B. Freising, Dachau, Haimhausen u.a.; Sitz in Halbergmoos; Betrieb mehrerer Windparks)
  3. Beteiligung als reiner Investor an Windfonds o.ä.; Möglichkeiten in verschiedenen Regionen bis hin zu Beteiligung an Offshore-Anlagen.
  4. Trotz aller momentanen Hindernisse nicht endgültig auszuschließen ist auch die zukünftige Errichtung auf Unterschleißheimer Grund. Falls sich wie zurzeit diskutiert die der Flugsicherungstechnik geschuldeten Abstandswerte oder die Platzrunde in Oberschleißheim ändern, könnte sich eventuell auch in Unterschleißheim ein Standort realisieren lassen.

Varianten wie 1 und 2, die eher lokale oder regionale Konzepte mit direkter Zuordnung oder Einspeisung ermöglichen, gegebenenfalls auch unter finanzieller Beteiligung durch Bürgerinnen und Bürger, ergäben aus unserer Sicht die greifbarsten Ergebnisse mit potentiell größtem Identifikationspotential für die Stadtgemeinschaft.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas Breitenstein
Umwelt- und Verkehrsreferent der SPD-Fraktion

Antrag (PDF, 140 kB)