In der neuen Legislaturperiode wird sich die SPD-Fraktion verändern - an dieser Stelle möchten wir uns bei den Exkollegen bedanken und an sie erinnern.
Renate Schuster lebt seit 40 Jahren in USH und die Mutter von drei Kindern engagierte sich schon früh im Elternbeirat, in der VHS und in der Nachbarschaftshilfe im Kinderpark. Später gründete die ehemalige Grundschullehrerin die Mittags- und Hausaufgabenbetreuung an der Ganghoferschule und behielt deren Leitung bis 2017. Dafür erhielt sie die silberne Ehrenmedaille der Stadt. In die Politik wurde Renate Schuster von den damaligen SPD Stadträtinnen Christine Fleege und Christine Lechle geholt, 2013 rückte sie für Alfons Wommelsdorf nach, um bei der Kommunalwahl 2014 als Stadträtin direkt bestätigt zu werden. Die Interessen und Probleme der außerschulischen Betreuungseinrichtungen waren natürlich Schwerpunkt der politischen Arbeit von Renate Schuster und so bedauert sie sehr, dass es infolge unerwarteter Schwierigkeiten noch nicht zur Realisierung des Hortneubaus an der Ganghofer Grundschule gekommen ist. Der Umzug der Mittagsbetreuung aus den dortigen beengten Verhältnissen in neue, zweckmäßige Räume wäre für sie ein Highlight gewesen. Als leidenschaftliche Radlerin lag ihr auch die Fahrradfreundlichkeit in USH am Herzen, im Umwelt- und Verkehrsausschuss stellte sie den Antrag auf Rotfärbung der Radwegfurten und für die unsicheren und älteren Radler*innen hätte sie gerne die Gehweg-Optionen beibehalten. Der Antrag auf barrierefreien Zugang zu den Friedhöfen stammt ebenfalls von ihr, sie war mehrere Jahre SPD Referentin im Vereins- und Sportbeirat, Mitglied im Partnerbeirat und im Hauptausschuss. Wir werden die freundliche, zuverlässige und hilfsbereite Kollegin vermissen, sie selbst hat jetzt mehr Zeit für ihre vielen kreativen und künstlerischen Hobbies und für ihre Familie und da wünschen wir ihr alles Gute!
Karl Rammelsberger ist quasi ein kommunales Urgestein. Der Dipl. Ingenieur und Zahlenmensch Jahrgang 1939 lebt seit 1973 in USH und wurde bereits 1977 von den Freien Bürgern als Gemeinderatskandidat angefragt. Seitdem bis zum 15. März 2020 hat er alle sechs Jahre Wahlkampf gemacht, immer nach dem Motto: Parteifreie Sachentscheidungen! Aber erst 1992 war es dann soweit, Karl Rammelsberger kam als Nachfolger von Wolfram Stronk in den Gemeinderat und nach seinem Austritt bei den Freien Wählern 2000 wandte er sich der SPD zu. Im Stadtrat engagierte er sich u.a. für BIT und hätte statt des Ballhaus Forums lieber eine 3-fach Turnhalle gebaut – „das wäre schön gewesen“! Mit wenigen Ausnahmen war er in seiner langen Karriere in fast allen Ausschüssen tätig, in der letzten Legislaturperiode war er der SPD Werksreferent und Ausschussmitglied für Wasser, Abwasser, Strom und Gas sowie stellvertretender Vorsitzender im Rechnungsprüfungsausschuss. Geehrt wurde er neben den obligatorischen Terminen für 10,15, 20 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit von der Stadt sowie für 20 Jahre vom Landkreis und für 25 Jahre erhielt er die Bürgermedaille in Silber! Besonders stolz ist Karl Rammelsberger, dass er in 27 Jahren keine 10 Sitzungen versäumt hat und dieser Umstand war fast nur seinen jährlichen heißgeliebten Skiurlauben mit einer Freundesclique in Frankreich geschuldet. Aber noch einmal zurück: Stichwort Zahlenmensch. Bereits zur Kommunalwahl 1984 bot Karl Rammelsberger dem damaligen USH Wahlleiter an, mit einem Tabellenkalkulationsprogramm die Wahl auszuwerten. Das hat er auch 1990 so gemacht und der damalige Bürgermeister Zeitler stellte ihm sogar ein Zimmer im Rathaus zur Verfügung-sein Programm war nämlich aussagekräftiger als das offizielle! Erst als die Auswertung via Internet im Sitzungssaal angezeigt wurde, waren seine Kompetenzen nicht mehr gefragt. Auch 2020 erstellte er eine Liste über die Sitzverteilungen der einzelnen im Stadtrat vertretenden Gruppierungen in den Ausschüssen, eine höchst komplizierte Angelegenheit! Im Übrigen hat der 81-jährige Senior versprochen, auch nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtrat diese speziellen Künste bis zu seinem 100.Geburtstag zur Verfügung zu stellen - bei seinem bewunderungswürdigen mentalen und körperlichen Fitness-Zustand ein durchaus reales Angebot! Lieber Karl, wir alle danken dir für deine treuen und wertvollen Dienste und wünschen dir noch viele gute Jahre!
2013 rückte Alexander Kieslich, Jahrgang 1988 und ein echtes USH Gewächs, in der SPD Fraktion nach und bei der Kommunalwahl 2014 wurde er nach einem fulminanten Wahlkampf von Listenplatz 12 auf 8 vorgehäufelt. Dieser Erfolg kam nicht von ungefähr, aber lassen wir ihn doch selber sprechen:“ Seit meinem 15.Lebensjahr habe ich 10 Jahre Jugendarbeit für die evangelische Kirche gemacht und zahllose Kinderfreizeiten und Jugendgruppen organisiert. Sehr früh interessierte ich mich für Politik und Sozialkunde war immer schon eines meiner Lieblingsfächer. Mit 19 wollte ich etwas ändern und mich nicht nur beschweren und dann bin ich alle Parteien bis auf die CSU abgelaufen, um mich zu informieren. Bei der SPD bin ich schließlich hängen geblieben und eingetreten und als Mitglied des Jugendparlamentes konnte ich damals schon ein wenig richtige Kommunalpolitik schnuppern! Im Stadtrat war ich u.a. SPD Umwelt- und Verkehrsreferent, Jugend- und Sportreferent, Mitglied im Hauptausschuss, im Bau- und Sozialausschuss und beim Agenda 21 Team. 2017 stellte ich den Antrag, bei Wahlen auf die Plakatwerbung zu verzichten und nur noch die Städtischen Plakatwände zu zulassen. Leider fand dieser Antrag zu meiner großen Enttäuschung damals keine Mehrheit! Als Pluspunkt zähle ich die Einführung der kommunalen Verkehrsüberwachung - allerdings sollte ihr Stundenkontingent deutlich erhöht werden.“ Diesen Rat gibt Alexander Kieslich seinen Fraktionskolleg*innen zum Abschied mit, hat er sich doch nach reichlichem Überlegen entschlossen, für die Wahlperiode 20-26 nicht mehr zu kandidieren. Nach einem Studium Informatik Bachelor und System Engineering Master arbeitet er jetzt als Projektmanager bei einer Software AG und hat viele oft mehrtägige Auswärtstermine. Immer öfter musste er sich in den Ausschüssen vertreten lassen, konnte er an den Stadtratssitzungen nicht mehr teilnehmen und da meinte er, dafür hätten ihn die Bürger*innen nicht gewählt. Außerdem wurden er und seine Frau Julia im Herbst letzten Jahres zum ersten Mal Eltern, also galt es Prioritäten zu setzen. Schade für uns, lieber Sascha, Verständnis für dich und Danke für sieben Jahre!
Antje Kolbe für die SPD Fraktion USH
Renate Schuster
Stadträtin 2013-2020
Karl Rammelsberger
Stadtrat 1992-2020
Alexander Kieslich
Stadtrat 2013-2020