Ende Mai hatten Birte Bode und Annegret Harms alle an diesem Thema interessierten Frauen in die Parkgaststätte eingeladen. Zu Gast war Christina Jung, die am 14. September ihren Laden ‚Lufthülle-natürlich (un)verpackt‘ in der Sportplatzstraße 16c eröffnen wird. Acht neugierige Frauen waren der Einladung gefolgt und wollten von der 33 jährigen, in USH aufgewachsenen Jungunternehmerin wissen, wie sie zu ihrer Idee gekommen war.
Christina Jung:“ Die Themen Umweltschutz und Ernährung beschäftigen mich als Mutter zweier Kinder schon länger, dann lernte ich einige Unverpackt-Läden kennen und war vom Konzept begeistert. Aber so eine Idee muss erst mal reifen, bei mir waren es zwei Jahre (lacht). Als meine jüngste Tochter ein Jahr alt war, stand die Entscheidung an, ob ich als Sprachtherapeutin in die Frühförderung zurückkehre oder selbst einen Laden eröffne! Bis ich dann in USH etwas Passendes gefunden hatte, dauerte es auch noch etwas. Ein wichtiges Prinzip der Zero-Waste Bewegung ist „reuse“ (Wiederverwenden), demnach war es mir wichtig, dass die Einrichtung und das gesamte Inventar nicht neu produziert werden. Ich habe fast alles aus anderen Läden und Ladenauflösungen gekauft. Ich habe einen tollen Allround-Handwerker, einen handwerklich talentierten Mann, sowie große Unterstützung von Familie und Freunden, so dass wir die ehemaligen Büroräume jetzt bald umgerüstet haben.“
Zu ihrem Konzept befragt, nannte Christina Jung drei Säulen: Unverpackt ist nur ein kleiner Baustein in der Philosophie dieses Ladens. Sie gründet sich auf drei Säulen: Gesundheitsverträglichkeit (was ist gut für unseren Körper: Bsp. Zuckerreduzierung), Umweltverträglichkeit (was ist gut für unsere Umwelt: Bsp. Ökologischer Landbau) und Sozialverträglichkeit (was ist gut für die Menschen: Bsp. Soziale Arbeitsbedingungen) Sie selbst wird mit zwei Mitarbeiterinnen den Laden betreiben, insgesamt ca. 400 Produkte anbieten, davon 250 Lebensmittel, der Rest werden Kosmetik oder Reinigungsmittel zum Abfüllen, aber auch zum ‚Selbstbau‘ sein. Nachhaltiges Haushaltszubehör sowie Behältnisse dürfen auch nicht fehlen.
Kunden können für sehr vieles ihre eigenen Behälter (Gläser, Tupperdosen, Säckchen usw.) mitbringen, anderes wird in Pfandgläsern oder nachhaltigen Verpackungen angeboten. Für den Spontaneinkauf ohne passendes Gefäß können sich Kunden an dem kostenlosen Von-Kunden-für-Kunden Bereich bedienen, in dem es immer gespendete Gläser geben wird.
Das Getränkeangebot reicht von Säften zu Weinen in Pfandflaschen! Das ganze Projekt kostet viel Zeit und Geld, um noch das Erstsortiment finanzieren zu können, hat sie die Idee von Crowdfunding aufgegriffen. In einem Video wird sie das Konzept erklären und darum bitten, schon jetzt einen Gutschein oder ein anderes tolles Dankeschön zu kaufen. So können Interessierte dabei helfen, dass der Laden „Lufthülle“ mit einem breiten Sortiment starten kann. Alle Informationen sowie der Starttermin des Crowdfundings, werden auf der Website www.lufthuelle.de veröffentlicht. Dort kann man sich bereits jetzt in einen Newsletter eintragen.
Wer neugierig ist, kann beim Spazierengehen einen Blick durch die Schaufenster in der Sportplatzstraße 16 C werfen, bis es dann am 14. September endlich losgehen wird. Wir sind gespannt und drücken der mutigen jungen Frau alle Daumen!
Antje Kolbe, Netzwerkerin