Große Trauer um Margret Kumpfmüller

Margret Kumpfmüller beim 20. Jubiläum der NBH 1991

14. Februar 2022

Die Stadt Unterschleißheim und der SPD Ortsverein haben Margret Kumpfmüller viel zu verdanken. 1936 in einer Großfamilie mit 5 Kindern geboren, zog sie 1962 mit ihrem Mann nach USH, wo schon einige Freunde wohnten. Das Paar bekam zwei Söhne und weil es damals für die beiden Kinder keine Betreuungsmöglichkeiten gab, gründete sie 1971 in Eigeninitiative mit mehreren gleichgesinnten Müttern, unter anderem auch Jutta Uffrecht, die das Format in den USA kennengelernt hatte, die Nachbarschaftshilfe NBH.

‚Der Kinderpark‘ war das erste Projekt und im Laufe der Jahre kamen vielfältige Angebote in der Familien - Alten- und Krankenpflege dazu. Die NBH entwickelte sich unter ihrer 1. Vorsitzenden Margret Kumpfmüller zu einer großen Sozialstation, mit der fast alle Menschen in USH im Laufe ihres Lebens in Berührung gekommen sind. 30 Jahre blieb die Gründerin erste Vorsitzende, unvergessen ihre Fahrrad Touren mit Henkelmännern im Gepäck, um Essen auf Rädern auszufahren. Auch die Einführung der Mittags- und Hausaufgabenbetreuung der Schulkinder fiel in ihre Amtszeit. Große Unterstützung fand sie beim damaligen ersten Bürgermeister Hans Bayer und so war ihr Eintritt in die SPD zum 1.1.1971 und ihre Kandidatur bei den Gemeinderatswahlen eine logische Folge. Als allererste Frau überhaupt wurde sie 1972 in den Gemeinderat gewählt und die gelernte Buchhalterin blieb dort drei Amtsperioden bis 1990 unter anderem als Baureferentin und Mitglied im Finanzausschuss.

Zahllose Ehrungen erreichten sie von der Gemeinde/Stadt Unterschleißheim, vom Landkreis, vom Bayerischen Ministerpräsidenten und vom Träger DPWV für ihr großes ehrenamtliches Engagement. 1980 erhielt die NBH zusammen mit drei anderen Einrichtungen die Theodor Heuß Medaille. Die Dankesrede im Herkulessaal der Bayerischen Residenz hielt – natürlich – Margret Kumpfmüller.

Eine langjährige Mitstreiterin und Weggefährtin schrieb über ihre Freundin: “Sie hatte eine enorme positive Ausstrahlung und hat die Frauen angeregt und es auch selber vorgelebt:‘ macht was aus Euch, habt im Blick, dass es auch außerhalb der Familie noch Interessantes gibt, werdet aktiv und engagiert Euch!‘ So konnte sie unzählige Frauen für das Ehrenamt motivieren und den Grundstein für die NBH legen, ohne die man sich USH heute nicht vorstellen kann.

Ihre letzten Jahre verbrachte sie im Haus am Valentinspark, dort ist sie nach langer, schwerer Krankheit am 12. Februar friedlich eingeschlafen, kurz vor ihrem 86. Geburtstag und knapp 1 ½ Jahre nach dem Tod ihres Mannes im Oktober 2020. Unsere Gedanken sind bei den beiden Söhnen und ihren Familien. Liebe Margret, die SPD Unterschleißheim der du 51 Jahre die Treue gehalten hast, bedankt sich bei dir für alles, was du uns und der Stadt geschenkt hast!

Antje Kolbe im Namen des SPD Ortsvereins Unterschleißheim-Lohhof, Bürgermeister Christoph Böck und Vorstand Philipp Wallner

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