BUAGAMOASTA STAMMTISCH oder: 31 Jahre geballte kommunale Erfahrung (Teil I)

Foto: Ulla Baumgart

18. März 2024

Bereits zum sechsten Mal seit Januar 2020 luden die drei SPD Nordallianz Bürgermeister Dr. Dieter Gruchmann (Garching), Dr. Alexander Greulich (Ismaning) und diesmal als Gastgeber unser Unterschleißheimer Stadtoberhaupt Christoph Böck alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am 10.März zu einem besonderen Stammtisch von 11.00 – 14.00 Uhr in die Mehrzweckhalle ein.

Aber der Reihe nach: Nach den ersten Klängen der Stadtkapelle begrüßte die Vorsitzende des SPD Ortsvereins Dr. Birte Bode, die auch die weitere Moderation des Tages übernahm, rund 90 Gäste und wünschte erst einmal ‚Guten Appetit‘! Und da kamen sie in einem Riesentopf heiß angefahren – 250 Weißwürscht, auf den Punkt genau, keine geplatzt und serviert von drei Stadträtinnen. So hatte es sich unser Festwirt Peter Rein vorgestellt, perfekt!

Nachdem der Hunger gestillt war, leitete Birte Bode den anschließenden informativen Teil der Veranstaltung ein mit der Frage an die drei Bürgermeister nach dem Zustand ihrer jeweiligen Gemeinde. Christoph Böck (seit 11 Jahren im Amt) freute sich zunächst über die einstimmige Verabschiedung des Haushalts 2024 im Stadtrat, Dieter Gruchmann (10 Jahre) meinte, dem Speckgürtel des Landkreises ginge es immer noch relativ gut, während Alexander Greulich (10 Jahre) die Landkreisumlage ‚richtig weh tat‘. Immerhin hat es die SPD Fraktion im Kreistag maßgeblich erreicht, dass die Umlage durch Einsparungen von eingangs vorgesehenen 50% auf 48,8% reduziert wurde – für USH eine durchschnittliche Entlastung von 920 000 € pro Jahr. Und auf Drängen der Kommunen hat Landrat Christoph Göbel erst einmal auf eine geplante Aufstockung der Mitarbeiterzahl verzichtet! Verärgert sind die Bürgermeister allerdings über den Umstand, dass den Gemeinden immer mehr Aufgaben zugewiesen werden, sich der Freistaat vor der Bezahlung aber drückt. Beispiel Michael Ende Grundschule: Um unter anderem den staatlichen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2027 gewährleisten zu können, baut USH eine neue Schule für 70 Millionen Euro – Zuschuss des Freistaats gerade einmal 5 Millionen!

Damit beendete Birte Bode die Bürgermeister Runde und leitete zu den Fragen der Bürgerinnen und Bürger über. Zu Beginn der Veranstaltung hatten alle Gäste einen Zettel vorgefunden, auf dem sie Fragen an die Bürgermeister notieren konnten und bei der Auswertung stellte sich die Energiepolitik als interessantestes Thema heraus. Hier die wichtigsten Antworten: Alle drei Kommunen nutzen die Geothermie, aber die Kapazitäten sind auch auf Grund der durch die Energiekrise enorm gestiegenen Nachfrage der Bürger weitestgehend ausgeschöpft. Die Nutzung der Restwärme aus dem Rücklauf mittels großer Wärmepumpen ist für alle eine lohnenswerte Option, aber leider sind die Rahmenbedingungen der Fördermöglichkeiten kompliziert. Und in Zukunft ist von den drei Kommunen ohnehin eine zweite Bohrung vorgesehen. Die SPD USH hat übrigens schon im Oktober 23 im Stadtrat einen Antrag zur Stärkung des Eigenkapitals der Geothermie gestellt. In Garching braucht der Forschungscampus sehr viel Energie, das ist klimaneutral nur mit Windrädern zu schaffen. Alle drei Bürgermeister wollen die Windkraft nutzen, kämpfen aber mit den Genehmigungen bei der Flugsicherung. Und noch eine weitere interessante Information: Die ganze Nordallianz im Landkreis München will ihre Stadtwerke vernetzen, selbst die Landeshauptstadt mit ins Boot holen und zusammen mit OB Dr. Dieter Reiter nach gemeinsamen Lösungen suchen. Soweit erst einmal Teil I, Fortsetzung mit den Antworten auf die Bürgerfragen finden sie hier im Teil II. Bleiben Sie neugierig!

Antje Kolbe für die SPD USH-Lohhof

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